Weihnachtsbaum aus Kleiderbügeln

Nachhaltigkeit mit einem gemeinsamen Schaffensprozess verbinden - Münchner Kinder sind stolz auf selbst konstruierten Weihnachtsbaum

In diesem Jahr sollte unser Weihnachtsbaum im FRÖBEL-Haus für Kinder Mainzer Straße ein wenig anders ausschauen, als in den letzten Jahren. Zur Ideenfindung haben wir uns folgende Fragen gestellt: Wie schaut ein Weihnachtsbaum eigentlich aus? Welche Form hat dieser? Wo haben wir bereits einen gesehen? Haben wir alle die gleichen Vorstellungen?

Folgende Materialien hatten wir zur Verfügung: 15 Kleiderbügel aus Draht, viele Kabelbinder, einen Deckenhaken, viele Lichterketten, unzählige helfende Hände (was uns sehr gefreut hat) und viele Gedankenspiele mit tausend tollen Ideen. Die Frage war, wie können wir uns auf ein Exemplar einigen? Wichtig war uns, dass wir alle gemeinsam eine Idee umsetzen. An mehreren Tagen haben wir die Form des Weihnachtsbaumes finden können, indem wir vorab jede Vorstellung haben gelten lassen. Die Kinder zeichneten, falteten und arbeiteten auch plastisch mit Knete. So haben wir mit diversen Umsetzungsmöglichkeiten gearbeitet und alle konnten sich mit Ihren Wünschen einbringen -jede noch so „verrückte“ Idee hatte ihre Berechtigung.

Als Zwischenstand haben wir die grobe Form der Kleiderbügel auf den Boden in die Piazza gelegt. Genauso hat diese Form sich an der Wand wiedergefunden. Die Freude über die schnelle Einigung war groß. An einem Deckenhaken befestigt, sollen den Baum alle sehen können. Auch war es den Kindern wichtig, diesen sogar von außen bestaunen zu können.

Um die genaue Kontur des Baumes erkennen zu können, haben wir in filigraner und unermüdlicher Arbeit die Lichterketten mit Kabelbindern und Klebestreifen fixiert. Mit viel Ausdauer und voller Vorfreude ging dies allen Kindern sehr leicht von der Hand.

Auch war uns Erwachsenen wichtig, den Aspekt der Wiederverwertung und Wiederverwendung bereits vorhandener Materialien aufzugreifen: Unseren Weihnachtsbaum vom letzten Jahr hatten die Kinder restlos abgeschmückt. Viele tolle Dinge haben Sie wiederentdeckt: lauter Sternchen, bunte Kugeln klein und groß, viel Glitzer. Selbstverständlich nutzten und wiederverteten die Kinder die vorhandenen Materialien. Dies zeigte uns allen, wie Upcycling auch an Weihnachten funktionieren kann. Wirklich toll!

Am 8. und 9. Dezember war es dann soweit. In Italien wird an diesen beiden Tagen traditionell „la festa dell'immacolata“ zelebriert. Auch wir feierten dieses Fest gemeinsam in der Piazza. An diesen beiden Tagen wurde unser Weihnachtsbaum geschmückt, dekoriert und verziert.

Großes Staunen erfüllte die Piazza. Ohne Deckenbeleuchtung – nur mit den vielen Kerzen der Lichterketten – strahlte und funkelte der Baum. Was es dabei alles zu entdecken gab, ist wirklich beeindruckend. Ein Stern an der Spitze krönte unser gemeinsam geschaffenes Kunstwerk. Sogar Geschenke sind unter dem Baum zu finden.

Ganz liebevoll und mit unglaublich viel Enthusiasmus bekamen ein paar Kleiderbügel aus Draht einen wunderschönen neuen inspirierenden Zweck.